Aus der Ferne

Ins Wasser schau ich gedankenleer,
das Betrachten der Wellen entspannt mich sehr.
Ich träume mich in die Tiefe des Teiches,
spür Frieden und Dunkel des stillen Reiches.
Fischlein schwimmen als würden sie tanzen
anmutig zwischen bizarren Pflanzen.
Vom mystischen Grund holt ein Möwenschrei
mich zurück aus der fernen Träumerei.

Mit geschlossenen Augen wandert nun weit
die Erinnerung in die Jugendzeit:
Was hat man erlebt in frühen Jahren -
wie Freude, Enttäuschung, gemacht und erfahren?
Damals wurden die Weichen gestellt
für unsere Rollen in dieser Welt.

Unzählige Wege waren einst offen -
wurde die Wahl nach Bestimmung getroffen?
Entstanden Entscheidungen durch Sollen
oder doch durch sinnvolles Wollen?
Eine Libelle berührt mich leise,
weckt mich aus ferner Vergangenheitsreise.

Neugierig reisen jetzt ohne Schranken
in ferne Zukunft meine Gedanken.
Ich sehe in eine fantastische Welt,
wo rund um den Erdball mir alles gefällt:
Wundergewächs blüht auf saftiger Wiese,
in Gärten sprießt üppig Obst und Gemüse.

Weder Zäune und Grenzen gibt es, noch Streit,
nur Gerechtigkeit, Frohsinn, Zufriedenheit.
Wie ist das möglich, wie kann es geschehen,
dass alle einander vertrauen, verstehen:
Fehler werden erkannt und verbannt,
niemand wertet und urteilt, jeder ist tolerant.

Tiere werden wie Freunde behandelt,
harmonisch hat sich das Leben gewandelt.
Die gesamte Schöpfung - was es auch gibt -
wird behutsam behandelt, geschätzt und geliebt.
Jeder und alles wird akzeptiert,
das Volk mit Weisheit geführt und regiert.

Ganz einfach hat freier Wille entschieden
zu wählen: Mitgefühl, Freude und Frieden.
Vogelsang bringt mich melodisch und zart
aus künftiger Ferne zur Gegenwart...

 

Gertrude Käfinger - Juni 2010

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